Diamanten findet man in Kimberlitschloten oder alluvialen Lagerstätten. Obwohl die Diamantgewinnung nicht immer nach den heutigen Techniken erfolgte, wurden die Grundlagen bereits von den ersten Diggern gelegt und im Laufe der Zeit lediglich den gestiegenen Fördermengen angepaßt.

Der an der Oberfläche der Schlote befindliche gelbe Kimberlit ist durch Luft und Wasser verwittert. Er war leicht zu brechen, und die Diamanten konnten in Sieben ausgewaschen werden. In den tiefen Regionen der Schlote wurde das Wirtsgestein blau und hart. Brachte man dieses Gestein an die Oberfläche und ließ es verwittern, so zerfiel es und konnte leicht gebrochen werden. Um einfacher an die Diamanten zu gelangen, wurde das als „blauer Grund“ bezeichnete Kimberlit gesprengt. Diese Methode war aber nicht nur teuer, sie brachte auch die Wände der Minen zum Einstürzen und erschwerte so die Diamantengewinnung.

Heute werden unterschiedliche Methoden zur Diamantenförderung angewendet:

1. Übertagebau
Der Abbau erfolgt terrassenförmig von der Oberfläche, wie die nebenstehende Abbildung zeigt.

2. Untertagebau
In dem Ende des 19. Jahrhunderts eingeführten Untertagebau wurde das Gestein in Kammern gesprengt und durch horizontal und vertikal verlaufende Stollen nach oben befördert. Später wurde dieses Verfahren durch Blockbruch abgelöst, bei dem man das Gewicht des höhergelegenen Gesteins zur Zerkleinerung des tiefergelegenen blauen Grundes benutzte. Beim Abbau in Schichten, die von der Oberfläche aus nicht erreicht werden konnten, wurde ein Stollen parallel zum Diamantschlot angelegt und horizontale Tunnel wurden in das diamanthaltige Gestein getrieben. Der blaue Grund wurde unterhöhlt, in Sammeltrichtern aufgefangen und mit Lastwagen zu unterirdischen Zerkleinerungsanlagen befördert.

3. Alluvialer Abbau (an der Meeresküste)
Diamanten werden durch Flüsse von den Pipes zum Meer transportiert, wo sie die Wellen an den Strand spülen. Um an die unter gewaltigen Sand- und Kiesmassen liegenden diamanthaltigen Sedimentablagerungen zu gelangen, sind sehr große Bagger erforderlich. Da sich die Diamanten auf dem unebenen Felssockel des Meeres befinden, müssen Maschinen und auch Arbeiter eingesetzt werden, die die Diamanten mit Besen aus den Spalten und Rissen des Bodens herauskehren.

Diamanten werden aber nicht nur an der Küste, sondern auch im Tidenbereich und im offenen Meer gefördert. Der Diamantengehalt der einzelnen Minen ist sehr unterschiedlich. Im Durchschnitt wird aus 250 Tonnen Muttergestein ein einziger Schmuck-Diamant von 1 Carat gewonnen.