Fundorte: Südafrika, Sibirien, Alaska, Australien
Abkürzung im Periodensystem: Au
Mohshärte: 2,5 – 3
Spezifisches Gewicht: 19,3
Schmelztemperatur: 1063 °C
Aussehen: Goldgelb, Metallglanz
Vorkommen: gediegen als Berg – und Seifengold
Form: meist kubisch, Nuggets

„Durch das Gold sind mehr Männer als durch die Liebe aus dem Gleichgewicht geworfen worden“

Verfolgt man die Geschichte dieses Metalls, so taucht immer wieder ein Wort auf: Faszination. Antike Mythen und Legenden deuten Gold als das Kind von Zeus; ein Metall, mit dem man die Tempel schmückte und das man den Göttern zur Besänftigung anbot. Goldfieber, Goldrausch, sagenhafte Goldschätze – die Faszination seines schier unzerstörbaren Glanzes macht Gold zum Gipfel vieler Wünsche. Jedes Schmuckstück aus Gold besitzt einen Hauch dieses Zaubers.
Die ältesten Goldschmuckstücke wurden in Varna (bulgarische Schwarzmeerküste) gefunden. Sie sind 7000 Jahre alt.

Gold zählt zu den seltensten Elementen unserer Erde
Nüchtern betrachtet ist das Edelmetall Gold ein chemisches Element mit dem Zeichen „Au“ für Aurum und besitzt ein spezifisches Gewicht von 19,3. Diese Dichte bedeutet immerhin, dass die ganzen 70000t Gold, die zwischen 1492, als Kolumbus Amerika entdeckte, und Ende 1967 gefördert worden sind, in einem würfelförmigen Tresor von nur 16 Metern Länge untergebracht werden könnten. Vor allem aber: Gold ist weich und sehr dehnbar. So kann man aus einem Gramm Feingold einen 2000 Meter langen Draht ziehen, der so dünn wie Spinnfaden ist. Darum kann Gold in reiner Form nicht zu Schmuck verarbeitet werden. Zwar wird Gold überwiegend in reiner Form gefunden, doch für die Schmuckherstellung ist dieses Gold viel zu weich – übrigens auch zu teuer. Darum muss das Gold legiert werden. Das heißt, es wird mit härteren Metallen vermischt. Und wie bei jeder guten Mischung kommt es auch bei der Goldlegierung auf das Was, Wie und Wieviel an. Wann es die ersten Legierungen gab, läßt sich heute nicht mehr genau feststellen. Aber man nimmt an, dass unmittelbar nach der Erfindung des Goldschmelzens im 4. Jahrtausend v. Chr. bereits mit Metallmischungen experimentiert wurde.

Ziel war und ist es, dem Gold mehr Härte zu verleihen, ohne ihm seinen begehrten Glanz zu nehmen. Die indianischen Kulturen Lateinamerikas zum Beispiel kannten bereits eine Gold-Kupfer-Legierung. Heute sind drei Legierungen am gebräuchlichsten:
1. Gelbgold entsteht aus der Mischung von Feingold mit Silber und Kupfer zu etwa gleichen Teilen.
2. Rotgold wird aus der Mischung von Feingold mit Silber und Kupfer gewonnen, wobei der Kupferanteil überwiegt.
3. Roségold ist eine Schmucklegierung aus Feingold und beilegiertem Kupfer in höheren und Silber oder Palladium in niedrigeren Anteilen.
4. Weißgold ist heute meist eine Legierung aus Feingold und Palladium, früher wurden auch Nickel und Mangan eingesetzt.
Wie bei jedem „Rezept“ besitzen auch die Goldlegierungen immer ein „kleines Geheimnis“, denn die exakten Mischungsverhältnisse kennen nur die Scheideanstalten.

Der Stempel gibt Auskunft über den Goldanteil
Denn im Unklaren wird der Käufer eines Goldschmuckstückes nicht gelassen. Zwar ist der Goldanteil bei den Goldlegierungen unterschiedlich, dennoch haben sich gewisse Mengenverhältnisse als „handelsüblich“ herauskristallisiert. So werden häufig die Werte 333/000, 585/000 und 750/000 ausgewiesen. Sie bedeuten, dass von 1000 Metallteilen zum Beispiel 750 Teile Feingold sind. Den Rest stellen die als „Härter“ eingesetzten Zusatzmetalle.

Nicht die Menge macht die Haltbarkeit
Die Tatsache, dass die zulegierten unedlen Metalle die Härte des Goldes erhöhen, führt beim Kunden häufig zu der irrigen Annahme, je höher der Anteil der unedlen Metalle sei, desto „haltbarer“ sei das Schmuckstück. Das ist ein Trugschluß. Denn nicht die zulegierte Menge an unedlen Metallen entscheidet über den Härtegrad der Goldlegierung, sondern das Legierungsverfahren. So kann eine höhere Goldlegierung mit 750 Teilen Feingold durchaus härter sein, als eine mit 333 Teilen Feingold.

Der Härtegrad einer Legierung richtet sich nach dem Anwendungszweck
Durch die Menge und Art der sonstigen Legierungsbestandteile lassen sich einerseits die Farbe und andererseits die technischen Eigenschaften der Goldlegierung beeinflussen. Da nicht die Menge, sondern das „Wie“, also das Verfahren, über die Härte entscheidet, umfaßt jede Goldlegierung eine ganze Bandbreite verschiedener Härtegrade. Genutzt wird dies je nach Anwendungszweck, denn Goldlegierungen werden schließlich nicht nur zur Herstellung von Schmuck benötigt, sondern auch in der Industrie, der Raumfahrt, der Zahnmedizin und vielen Bereichen mehr verwendet.

Kriterien einer Legierung
Die Verarbeitungstechnik bei der Schaffung eines Schmuckstückes verlangt bestimmte Eigenschaften von einer Legierung unter anderem auch eine bestimmte Härte, unabhängig von ihrem Goldanteil. Aber die Härte eines Schmuckstückes ist kaum das bedeutendste Merkmal, denn auch die Korrosions- und Anlaufbeständigkeit einer Legierung sind entscheidende Kriterien für die dauerhafte Freude an einem Schmuckstück. Und auch hier steigt die Qualität mit zunehmendem Feingoldanteil.

Die Farben des Goldes
Neben den häufigsten Goldfarben Gelb, Rot und Weiß gibt es auch noch das seltenere Grün und Blau. Grün wird das Gold durch Beimischung von Nickel, Zink und Kadmium. Wodurch es Blau wird, weiß bis jetzt nur eine argentinische Goldschmiedefamilie italienischer Herkunft. Ihr gelang vor einigen Jahren, wovon viele Juweliere lange geträumt hatten: blaues Gold. Den Zusatz, mit dem sie das gelbe Edelmetall zu dem neuen Blaugold legiert, verrät sie natürlich nicht. Fachleute tippen auf das bläulich schimmernde Metall Kobalt.

Tausendstel contra Karat
Aus welcher Legierung ein Schmuckstück gemacht ist, das weist die Punze, also der Stempel aus. In Europa bezeichnet der Stempel die Tausendstel Anteile Feingold, in den USA beispielsweise wird die Angabe noch mit der vielen vertrauten Bezeichnung Karat gemacht. 24 Karat entsprechen dabei einem Feingoldgehalt von100%, unser 750er Gold wird mit 18 Karat angegeben. 14 Karat stehen für 585 Teile Feingold und 8 Karat sind in Europa 333/000. Nach dem Gesetz aber dürfen hierzulande nur noch Edelsteingewichte in Karat gemessen werden. Der Goldfeingehalt dagegen muss in Teilen von Tausend ausgewiesen werden.

Der Stempel ist nicht immer eine Echtheitsgarantie
Wie das Schmuck-Informations-Centrum in München warnt, ist ein Stempel noch keine Garantie für die Echtheit eines Schmuckstückes. Dann nicht, „wenn man beispielsweise in irgendeinem Land „echten“ und sehr billigen Schmuck kauft, denn die Punzierungsgesetze werden in außereuropäischen Ländern nicht so streng gehandhabt.“ Der Rat des Informations-Centrums: Wer sich dennoch auf anderen Kontinenten für Goldschmuck interessiert, sollte nicht bei Straßenhändlern kaufen, sondern lieber zum Fachmann gehen. Denn allzu häufig entpuppe sich die echt goldene Kostbarkeit als billige Messingware, die mit einer hauchdünnen Goldschicht überzogen ist.

Auflage – ein Hauch von Gold
Es gibt zwei Methoden, um eine Goldschicht auf Silber oder unedle Metalle aufzutragen. Entweder wird aufgeschweißt, das Verfahren kennt man seit 1840, oder es geschieht galvanisch, das nennt man „vergolden“. Doublé ist ein Schmuckmetall, bei dem auf unedlem Metall eine Goldauflage aufgetragen wurde. Auch Silber kann die Grundlage bieten, auf die dann eine Goldlegierung zwischen 333/000 und 585/000 – auch höher – aufgetragen wird.