Die meisten reinen Metalle sind für die Verarbeitung zu Schmuckstücken zu weich. Auch eine Reihe anderer Nachteile, z.B. der hohe Preis von Edelmetallen), der Wunsch nach Farbveränderungen, Verbesserung der chemischen Beständigkeit, Gießbarkeit und vieles mehr führte schon früh in der Geschichte der Metallverarbeitung dazu, geeignete Metalle meist durch Zusammenschmelzen miteinander zu legieren, um die gewünschten Eigenschaften zu erzeugen.

Silberlegierungen
Über Jahrtausende hinweg hat es bewährt, Silber für Schmuck und Gerät hauptsächlich mit Kupfer zu legieren. In erster Linie möchte man damit die Härte des Silbers steigern, die im reinen Zustand sehr gering ist. Die Feingehalte der Schmuck-Silberlegierungen liegen zwischen 800/000 und 970/000, am häufigsten wird in Deutschland 925/000 (Sterlingsilber) für Schmuck und 800/000 für Gerät verarbeitet.

Farbgoldlegierungen
Bei den Farbgolden kommen hauptsächlich Silber und Kupfer als Legierungszusätze zum Einsatz. Die Farbe ergibt sich aus dem Verhältnis zwischem dem Silber- und Kupferzusatz. Man unterscheidet:

  • Gelbgold – Silberzusatz entspricht dem Kupferzusatz
  • Rotgold – der Kupferzusatz überwiegt gegenüber dem Silberzusatz
  • Blassgold – der Silberzusatz überwiegt gegenüber dem Kupferzusatz
  • Grüngold – überwiegend oder nur Silber als Zusatz, häufig mit zusätzlichem kleinem Cadmiumanteil

 

Der Goldanteil ist bei den Goldlegierungen unterschiedlich, dennoch haben sich gewisse Mengenverhältnisse als „handelsüblich“ herauskristallisiert. So werden häufig die Werte 333/000, 585/000 und 750/000 ausgewiesen. Sie bedeuten, dass von 1000 Metallteilen zum Beispiel 750 Teile Feingold sind. Den Rest stellen die als „Härter“ eingesetzten Zusatzmetalle.

Weißgold
Als um 1850 die Schmuckverarbeitung mit Platin möglich wurde, stieg dessen Preis bis zur Wende zum 20. Jahrhundert rasch an und bleibt bis heute das teuerste Edelmetall. Als Ersatz für Platinlegierungen begann man, Schmuck aus preiswerteren, platinfarbenen Goldlegierungen herzustellen. So entstand Weißgold in den Legierungen Nickelweißgold und Palladiumweißgold sowie Mischtypen aus diesen beiden Grundsorten. Heute wird in Deutschland nur noch Palladium- und Manganweißgold angeboten. Mangan ersetzte das gesundheitsschädliche Nickel, führt aber zu Weißgold mit einem gelblichen Farbstich und hat daher nie den Marktanteil von Palladium-Weißgold erreicht. Stücke aus Palladium-Weißgold wirken erst wirklich weiß und edel, wenn sie rhodiniert werden.

Platinlegierungen
Reines Platin ist zwar härter als Feingold und Feinsilber, für die meisten Anwendungen in der Schmuckverarbeitung aber doch zu weich. Zusatzmetalle werden auch aus anderen Gründen wie der Farbveränderung eingesetzt, der Feingehalt ist aber weltweit auf 950/000 festgesetzt. Im Handel findet man derzeit folgende fünf Schmuck-Platinlegierungen:
– Platin-Kupfer: „Juwelierplatin“, die Standardlegierung
– Platin-Palladium: „Fasserplatin“, der weichste Legierungstyp
– Platin-Iridium: besonders elastische Legierung
– Platin-Wolfram: am besten zum Schweißen geeignet, sonst wie Platin-Iridium
– Platin-Cobalt: reine Gusslegierung

Palladiumlegierungen
Die Materialeigenschaften von Palladium sind fast identisch mit den Merkmalen des Platins, Palladium ist nur etwas leichter im Gewicht, aber härter im Material als Platin. Reines Palladium hat von Natur aus eine silberweiße Farbe. Im Trauringbereich hat sich die günstige Legierung PD 600 mit ihrem Graugold-Farbton etabliert, außerdem gefragt ist die ein wenig grauer als Platin wirkende Legierung PD 950.