Das weiß-glänzende Silber zählt zu den Edelmetallen. Im funkelnde Licht des Silbers glaubten die Menschen der vorgeschichtlichen Zeit himmlische Kräfte zu erkennen.

Fundorte: Kanada, USA, Mexiko, Sachsen, Norwegen
Abkürzung im Periodensystem: AG
Mohshärte: 2,5 – 3
Spezifisches Gewicht: 9,6 – 12
Schmelztemperatur: 960 °C
Aussehen: Metallglanz undurchsichtig, silberweiß
Vorkommen: Gediegen in Nestern
Form: Kubisch

Drei weiße „Schwestern“ wetteifern um die Gunst der Kunden
Weiß ist ein Trend, der den Schmuckbereich bestimmt. Weiß als Metallfarbe verkörpert durch ihre Schlichtheit die Natürlichkeit. Was jetzt zählt, sind Persönlichkeit und Individualität, strahlend dokumentiert durch die wiederentdeckte Liebe zum weißen Edelmetall: Das noble Platin, bei seiner Entdeckung als das „kleine Silber“ verkannt, Weißgold, eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts und Silber, das älteste und heute sehr junge weiße Edelmetall. Dieses hellste der drei „Weißen“ reflektiert fast das gesamte einfallende Licht und reizte die Menschen schon früh zu wertvollen Gestaltungen.

Wann genau das Silber entdeckt wurde, weiß man nicht, es mögen vielleicht zehntausend Jahre vor Christus gewesen sein. Wir wissen, dass Silber den klangvollen Namen „Mondmetall“ trug, während das Gold mit der Sonne in Verbindung gebracht wurde. So wundert es nicht, dass Silber zum Schmuck für Fürstinnen und Priesterinnen verarbeitet wurde. Auch die Geräte, die sie benutzten, waren aus Silber gefertigt. Bestechend ist die Schönheit der silbernen Zeugen, die bei den verschiedensten Ausgrabungen gefunden wurden.

Silber, das himmlische „Mondmetall“
Wie dem Gold schrieben die Menschen auch dem Silber kosmische Kräfte zu: Die edlen und kostbaren Metalle galten als Symbole der Unvergänglichkeit und der Unsterblichkeit. Der magisch-religiösen Kraft wegen, verwendeten bereits die Völker der Sumerer und ihre Nachfahren im Zweistromland von Euphrat und Tigris Silber, und zwar ausschließlich in Tempeln.

Doch das Silber bleibt nicht den Göttern vorbehalten
Im alten Ägypten wurden silberne Ohrringe in großen Mengen hergestellt, und in Kanzleien verwendete man Siegel aus Silber. Zur klingenden Münze wurde Silber bei den Griechen, und später wurde mancher Staatsschatz – geprägt mit den Insignien der Machthaber – in Silber angelegt. Silberglocken, Silberflöten tönen besonders sauber und klar. Silbermünzen geben beim Aufwerfen einen „guten“ Klang. Zu besonderen Feiertagen wurde der Chor beim Hochamt in der Dresdener Hofkirche von silbernen Trompeten begleitet. Von allen Metallen, ist es das Silber, das den Ton rein und durch die natureigenen Schwingungen unbeeinflußt wiedergibt.

Anders als Gold kommt Silber selten rein, gediegen, vor
Meist wird es in Verbindung mit Kupfer und anderen Metallen gefunden, verschmolzen in den vulkanischen Massen, die aus dem Innern der Erde an die erstarrende Kruste drangen. Und so wird es heute überwiegend in Bergwerken abgebaut. Verwendet wird dieses überaus weiche Metall übrigens nicht allein für Schmuck und Accessoires. Flugtechnik, Zahnmedizin und Elektroindustrie zählen mit zu den größten Silberverarbeitern.

Das liegt vor allem an den besonderen Eigenschaften des Silbers
Denn Silber besitzt von allen Metallen die beste Leitfähigkeit für Elektrizität und Wärme und hat im frisch polierten Zustand das höchste Reflektionsvermögen im sichtbaren Licht. So charakterisieren die Fachleute den Glanz, die strahlende Schönheit des Silbers, den mondhaft-hellen Schein. Feinsilber ist weich – wenn auch härter als Gold – und bemerkenswert dehnbar. Man kann es zu feinen Drähten ziehen oder zu äußerst dünnen Platten hämmern oder auswalzen. Es eignet sich zum Pressen und Prägen, zum Formen und Ritzen.

Diese Eigenschaften machen Silber zu einem wunderbaren Schmuckmetall
Doch mit Feinsilber allein wäre, aufgrund der fehlenden Härte, die Freude am Silberschmuckstück nur von kurzer Dauer. Also müssen dem Feinsilber „Härter“ beigemischt werden. Das Ergebnis dieser Mischung nennt man Legierung. Silberlegierungen entstehen durch die Hinzufügung von Kupfer. Und selbst Gegenstände aus „Echtsilber“ – sie dürfen nach einem internationalen Abkommen so genannt werden – bestehen aus einer Legierung von Silber und Kupfer. Die wichtigsten Silberlegierungen enthalten 800 Teile Silber und 200 Teile Kupfer, 835 Teile Silber und 165 Teile Kupfer oder 925 Teile Silber und 75 Teile Kupfer. Die letztgenannte Version wird auch als „Sterling-Silber“ bezeichnet. Diese Angaben sind durchaus eine ernstzunehmende Angelegenheit. Denn das Gesetz verlangt, dass die im Stempel ausgewiesenen Angaben eine Fehlergrenze von 10 Tausendteilen nicht überschreiten dürfen.

Wie jeder Echtschmuck braucht auch Silber ein bisschen Pflege

Denn der Alltag macht vor keinem Schmuckstück halt. Wie zum Beispiel die Hautcremes die Brillanz des Diamanten überdecken, dem Goldstück ein paar Kratzer zugefügt werden, so kann es bei Silber geschehen, dass es „anläuft“. Zwar wird Silber nicht durch Sauerstoff angegriffen und auch gegen die meisten Säuren ist es unempfindlich, doch auf die Einwirkung von Schwefel – und der „liegt“ nun einmal in der Luft – reagiert Silber. So bekommt es manchmal ein bräunliches bis schwarzes Aussehen. Diese dünne, oberflächliche Haut von Schwefelsilber läßt sich allerdings mit den modernen Pflegemitteln leicht beseitigen. Der beste Schutz gegen Anlaufen ist übrigens der häufige Gebrauch bzw.
das Tragen des silbernen Schmuckstückes.