Die ersten Diamanten wurden ca. 800 v. Chr. in Indien entdeckt. Im 12. Jahrhundert n. Chr. fand man Diamantenvorkommen auf Borneo.

Jean Baptiste Tavernier, der berühmte französische Weltreisende und Edelsteinexperte, berichtete im 17. Jahrhundert von intensiver Diamantenförderung bei Kollur in Indien. Dort wurden – der Legende nach – berühmte Diamanten wie der „Koh -i-Noor“, der „Großmogul“ und der „Regent“ entdeckt. Bei Kollur und im Panna-Gebiet im nördlichen Indien entstanden die ersten Diamantenminen, in denen mehr als zwei Jahrtausende Diamanten gefördert wurden, bis die Lagerstätten erschöpft waren.

Die Entdeckung größerer Diamantenvorkommen in Brasilien im Jahre 1725 führte dazu, dass sich nun auch viele reiche Bürger Diamanten leisten konnten und der Besitz dieser kostbaren Steine nicht länger das exklusive Privileg von Königen und Adligen war. Die brasilianischen Fundstätten wurden durch den portugiesischen Abenteurer Bernado da Fouseva Lobo, den der Goldrausch nach Brasilien verschlagen hatte, entdeckt. Die Goldwäscher benutzten die kristallklaren Steine beim Kartenspielen, und Fouseca Lobo schickte ein paar dieser Steine an das portugiesische Königshaus in der Annahme, dass es Diamanten seien, was auch zutraf. Die portugiesische Krone vergab daraufhin Schürfrechte im Fundgebiet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch in Bolivien Diamanten gefunden, deren Vorräte aber schon nach 20 Jahren erschöpft waren. Heute spielt die Diamantenförderung in Brasilien wie in Indien nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die 1866 in Südafrika entdeckten Diamanten führten zu einem wahren Diamantenrausch. Der Eureka-Diamant war der erste große Stein, der in Südafrika gefunden wurde, und die Geschichte seiner Entdeckung wird noch heute erzählt. Ein Junge namens Erasmus Stephanus Jacobs, Sohn eines holländischen Farmers, fand den „glänzenden Stein“ am Ufer des Oranje-Flusses. Der Stein ging in den Besitz des Farmers von Niekern über und gelangte dann an einen Händler namens John O´Reilly, der ihn nach Kapstadt an das zuständige Regierungskommissariat weiterleitete.

Lorenzo Boyes ließ den Stein durch den Geologen Dr. Guybon Atherston untersuchen, der ihn als Diamanten von 21 Carat im Werte von 500 Pfund identifizierte. Der Stein wurde später anläßlich der ersten Pariser Weltausstellung ausgestellt.

Die berühmteste und berüchtigste Ader in Südafrika war die Kimberley-Mine. Sie wurde von 1871-1908 ohne jede Maschine ausgeräumt. Hier entstand das von Menschenhand größte gegrabene Loch, das sogenannte „Big Hole“ mit einem Oberflächendurchmesser von 460 m und einer Schachttiefe von 1.070 m. Die südafrikanischen Minen sind heute aus Sicherheitsgründen zum Untertagebau übergegangen und die Diamantengewinnung erfolgt jetzt mit großem technischen Aufwand. Die Auslese der Diamanten aus dem Konzentrat, ursprünglich von Hand getätigt, geschieht vornehmlich automatisch unter Ausnutzung der Haftfähigkeit des Diamanten zu fetthaltigen Substanzen.

Ein weiteres bedeutendes Diamantenland ist Südwestafrika. 1908 werden von dort bei Lüderitz die ersten Funde gemeldet. Spezialschiffe heben seit 1961 sogar Diamanten vom Meeresgrund. Russland findet 1829 im Ural die ersten Diamanten, doch erst mit der Entdeckung von neuen und interessanten Vorkommen im östlichen Sibirien wird dieses Land 1949 zum bemerkenswerten Partner im Diamantengeschäft.

Vor 20 Jahren wurden im Nordwesten Australiens die reichsten Diamantenvorkommen der Erde entdeckt. Weitere Diamantvorkommen gibt es in Russland, Afrika (Südafrika, Namibia, Angola, Botswana) und Kanada.